Kürzlich fiel mir bei Instagram die Annonce von Danny Gregory für sein neues Buch auf. Titel: „You do you“, darin versammelt seine Essays über das Kreativsein, den kreativen Prozess. Im Untertitel heißt es: „mein kreativer Geist kam ohne Anleitung, also habe ich eine geschrieben“.

In diesem Text geht es nicht um Dannys Buch, sondern darum, welche Frage der Titel in mir ausgelöst hat. „You do you“ heißt übersetzt so viel wie „Du machst dich selbst“ – im Sinne von „Du erschaffst, wer und was du bist“, und da Dannys Thema die Kreativität ist, geht es ums Erschaffen durch Krea­tivtät – wodurch auch sonst? Erschaffen, creare, create, Kreativität. Ist ja eins.

Im ersten Moment, als ich den Titel las, war da ein „Ja“. Doch Herz und Hirn hakten sich irgendwo ein und rasch war da die Gewissheit, dass da was nicht stimmt für mich.

In gewisser Weise erschaffen wir uns selbst: was uns ausmacht, wie wir uns verhalten, womit wir uns umge­ben, was wir für uns verwirklichen. Das haben wir durch unsere Handlun­gen und Entscheidungen in der Hand, darin liegt unsere Schöpferkraft.

Schöpferkraft ist nichts anderes als Kreativität, und auch ihr Ausdruck im Künstlerischen trägt dazu bei, wer wir sind: was wir malen, wie wir malen, das alles ist Ausdruck unserer Selbst.

Aber „machen“ wir uns damit?

Den Gedanken habe ich die ganze Woche mit mir herumgetragen. Vielleicht kennst du Sätze wie „Du machst dich!“ oder „Du hast dich aber gemacht!“, die anerkennenden Worte von Menschen, die deine Entwicklung gesehen haben von früher zu jetzt. Oder den Satz „Du hast etwas aus dir gemacht“, in dem (für mich) mitschwingt, dass du das, was dir mitgegeben ist und was derjenige in dir gesehen hat, gut ge­nutzt hast. Das liegt schon näher an dem, was für mich stimmig ist. (Wobei ich mal den tadelnden Elternspruch „du musst was aus dir machen“ außen vor lasse.)

„Du machst dich“ würde ich lieber übersetzen in „du erforschst dich“ und deine Fahigkeiten, deine Neigungen, deine Vorlieben und gestaltest daraus dein Leben: deine Arbeit, deine Freizeit, deine Gesundheit, deine Hobbys, Interessen, deine Familie, deinen gesellschaftlichen Beitrag, deine Vorstellungswelt.

Denn ich glaube, alles ist schon da, teilweise von Anbeginn (der Zeit), anderes haben wir gelernt. Wir „machen“ uns (im Sinne von Erforschen vom Standpunkt eines jetzt erwachsenen Menschen aus mit einer gewissen Erfahrung), indem wir wählen, Gelerntes beizu­behalten, das uns dienlich erscheint und das wir mögen, anderes jedoch fallenzulassen, was uns begrenzt und eher behindert darin, so zu sein, wie wir sein wollen.

Wer wir sind und wie wir sind

Unsere wahre Natur, die es zu entdecken gilt, steckt schon immer in uns, und wir können entscheiden, was wir damit machen; Tag für Tag neu. Künstlerisches Schaffen kann uns darin unterstützen, beim Erforschen dessen, was uns ausmacht, in die Tiefe zu gehen. Ob mit automatischem Schreiben, freiem Malen oder anderen kreativen Techniken. Was aus in den Flow bringt, wenn wir uns gestatten, in den Prozess einzutauchen, bringt früher oder später alle möglichen Glaubens- und Vorstellungskonstrukte an die Oberfläche, die wir entweder behal­ten und uns drüber freuen können, oder sie verwerfen können und ebenfalls darüber freuen, dass wir den Ballast nun los sind.

You do you – Du machst dich, und zwar so, wie du dich haben willst, ganz egal, was andere denken. Es ist dein Leben.

In diesem Sinne: Frohes Forschen!

Alles Liebe,

deine Andrea

PS:

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Video-Newsletter 19.04.24 – Über Kreativität, wie sie uns „macht“, übers Herauswachsen und mehr

Video Newsletter 19. April 2024

PPS:

Das Buch von Danny Gregory findest du hier. Aktuell ist es nur in englischer Sprache verfügbar. (Affiliate-Link, bei qualifiziertem Kauf bekomme ich eine Provision.)

PPPS:

Nach Auskunft einer Englisch-Expertin bedeutet „you do you“ als Idiom so viel wie „Mach es wie du willst“. Danke, Melanie!

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Hast du Lust, selbst Forscherin in eigener Sache zu werden, möchtest das aber nicht allein tun? Dann schick mir einfach eine Nachricht, ich be­gleite dich gern in diesem Prozess mit Gesprächen, gemeinsamem Malen, Nature, Art und Text-Journaling.

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