Selbstzweifel sind wirklich okay!

Jeder von uns kennt sie, diese nagende Stimme im Hinterkopf, die immer dann, wenn du etwas wagen möchtest, anfängt zu nörgeln: das schaffst du nicht, dafür bist du zu alt, wofür hältst du dich … und und und.

Sie brüllt dich auch dann an, wenn etwas schiefgegangen ist, das du gewagt hast, und hält dir feixend vor: siehst du, ich hab’s dir ja gesagt. Hättest du mal besser die Finger davon gelassen. Du bist halt zu nichts zu gebrauchen!

Bäm!

Schon fühlst du dich wie Klein-Doofi mit Plüschohren. Du hast es ja schon immer gewusst:

Du bist einfach nicht gut genug!

Stopp!

Du bist hier aus einem Grund. Es gibt auch einen Grund, warum du diesen Einfall hattest, das zu wagen, was dann schiefging.

Schau dich mal an. Wer bist du wirklich? Ich meine, so ganz in echt?

Du bist ein Mensch. Du bist ein Individuum der Spezies Mensch. Du bist damit ein Teil der Natur. Wie die Schnecke auf dem Bild, wie deine Katze oder wie der Spatz in der Hecke in deinem Garten.

Alles in der Natur wächst und gedeiht, entfaltet sich und stirbt am Ende.

So ergeht es uns Menschen auch. Wir werden geboren, wachsen und gedeihen, pflanzen uns fort, wenn die Bedingungen stimmen, und sterben irgendwann, wenn die Zeit gekommen ist.

Zweifelt der Spatz in der Hecke, ob er ein Nest bauen soll?

Nein. Er weiß, die Zeit ist gekommen, und fängt an zu bauen. Wenn der Wind sein Nest davonträgt oder eine Elster es zerstört, dann sucht er sich einen anderen Baum und fängt von vorn an.

Gibt es sich dann die Schuld für das zerstörte Nest? Sagt er sich: Ich bin ein unfähiger Spatz, zu nichts zu gebrauchen, nicht einmal ein Nest kann ich bauen. Ich glaub ich lass das lieber mit der Fortpflanzung.

Oder die Schnecke auf dem Foto. Meinst du, sie schaut die Blüte von unten an und denkt: Meine Güte, ist DAS hoch! Das schaffe ich niemals. Alle anderen ja, aber ich schaffe das nicht.

Wir lernen

Klingt albern, oder?

Ist es auch. Und es lässt sich 1:1 auf uns Menschen übertragen.

Fehlschläge und Misserfolge liegen in den allermeisten Fällen an den Umständen – und nicht daran, dass du zu etwas nicht gut genug bist.

Vielleicht fehlt dir eine Kompetenz. Du kannst lernen.
Vielleicht fehlt dir eine Handfertigkeit. Die kannst du lernen.
Vielleicht fehlt dir noch die Erfahrung. Du kannst üben und lernen.

Wir Menschen sind fantasiebegabt und einfallsreich. Schau, was wir alles in die Welt gebracht haben.

Unsere Gedanken werden Dinge.
Das Auto war einmal nur ein Gedanke. Heute fahren wir selbstverständlich damit herum.
Das Flugzeug war nur ein Gedanke. Heute fliegen wir selbstverständlich auf die Malediven.
Das Kleid, das ich trage, war einmal eine Idee in der Fantasie eines Designers. Daraus wurde eine Skizze, daraus ein Schnittmuster, daraus Schnitt-Teile und jetzt ist es ein Kleid, das ich gern trage.

Wir sind für den Erfolg geboren

Stell dir mal ein Kleinkind vor, das gerade laufen lernt – eine Fähigkeit, die wir tatsächlich erst lernen müssen.

Umso sinnreicher ist es, dass wir, obwohl wir in einem Universum des freien Willens leben, auf manche Dinge keinen Einfluss haben. Die Natur kennt ihre Pappenheimer, vor allem die mit den großen Hirnen, die über eine ausgeprägte Fantasie verfügen.

Denk mal daran, wie du laufen gelernt hast. Du warst ein Kleinkind mit windelgepolstertem Popo, und auf selbigen bist du gefallen, und zwar mehr als einmal. 

Wie gut, dass Kleinkinder mit dem Konzept von Selbstzweifeln noch nichts anfangen können. Ihre Erfahrungswelt ist dafür einfach noch nicht ausgestattet. Das beginnt erst viele Jahre später in der Entwicklung.

Das biologische Lern-Programm des gesunden Homo sapiens sapiens ist so ausgelegt, dass wir laufen lernen. Schließlich haben wir uns in einer feindlichen Umgebung entwickelt und Laufen gehört zum Überleben. 

Kleinkinder stellen sich auf die Füße, plumpsen auf den Popo, rappeln sich wieder hoch und starten den nächsten Versuch. Und so geht das weiter und weiter, bis sie laufen können. Noch nie ist ein Kleinkind auf dem Hosenboden sitzengeblieben und ist zu dem Schluss gekommen: ich bin einfach nicht gut genug zum Laufen.

Noch nie!

Selbstzweifel entstehen durch Bewertungen von außen

Wir werden ohne diese Selbstzweifel geboren. Erst durch Bewertungen unserer Umwelt und durch die Erfahrungen, die wir damit machen, lernen wir, an uns zu zweifeln.

Vielleicht hast auch so Sachen gehört wie

  • du bist viel zu langsam
  • sei leise
  • halt dich zurück
  • du machst das falsch
  • du hast kein Talent für xyz oder
  • du bist zu alt/jung/dünn/dick/sprunghaft/lethargisch/hässlich/sensibel/frech/klein (setze die Liste beliebig fort)

Du hast diese Zuschreibungen womöglich geglaubt, weil sie von Eltern oder Lehrern oder anderen Bezugspersonen oder Vorbildern kamen.

Aber stimmen sie?
Haben diese Leute recht?

Nein.
Niemals.
Sie haben unrecht.

Zuschreibungen wie diese haben niemals etwas mit dir zu tun, sondern immer mit der Person, die sie äußert. Denn du bist ja nur in ihren Augen zu klein, zu dick, zu leise oder zu sensibel.

Finde deine eigenen Zuschreibungen

Finde die Adjektive, die dich stark machen.

Du bist gut genug für alles, was du dir erträumst, für alles, was du dir vornimmst. In dir steckt so viel.

Du bist hier, um dein Potential zu entfalten. Du bist hier, um ganz du zu sein.

Du, dein Wesen, deine Sicht auf die Dinge, sie sind dein Beitrag für diese Welt, im Guten wie im Schlechten (falls diese Kategorien überhaupt für irgendetwas zutreffen) und in welcher Form auch immer.

Sei du. Alle anderen gibt es schon!

 

Selbstzweifel sind okay!

Ja, wirklich. Sie sind in Ordnung.

Fast jeder kennt Selbstzweifel. Wir empfinden sie beinahe als etwas Natürliches. Es ist, hat man sie einmal, ein recht kompliziertes Unterfangen, sie wieder loszuwerden, weil sie ja so plötzlich und unvermittelt aufploppen.

Es ist auch nicht immer einfach, gegen sie anzugehen. Manchmal sind sie da und wir stehen uns damit selbst im Weg und merken es gar nicht.

Aber weißt du was?

Du gehst deinen Weg trotzdem, MIT den Selbstzweifeln. Jeden Tag gehst du deinen Weg, ob du nun weißt, wohin dein Weg dich führen soll oder nicht. Du gehst jeden Tag einen Schritt des Wegs.

Ob du nun Selbstzweifel hast oder nicht, dein Weg kennt nur diese eine Richtung, vorwärts, auch wenn es dir manchmal so vorkommt, als trätest du auf der Stelle oder würdest gar Rückschritte machen.

Doch es gibt kein Zurück.
Niemals.
Es geht nur vorwärts.

Und nach oben.

Selbst wenn du glaubst, an dieser Stelle warst du schon mal, vor einem Jahr oder so, dann stimmt das nicht, auch wenn sich die Situation identisch anfühlt. Die Welt ist seitdem eine andere, du bist eine andere, ja, selbst dein Körper ist ein anderer.

In der Zeit, in der du diesen Text liest, sind in deinem Körper Millionen von Zellen gestorben und haben sich neu gebildet. 

Stell dir deinen Lebensweg vor wie eine Spirale. Du magst denselben Punkt an der Biegung erreicht haben, aber du bewegst dich mindestens eine Etage weiter oben.

Das Leben kennt nur vorwärts und nach oben. Du gehst deinen Weg mit oder ohne Selbstzweifel.
Das ist deine Entscheidung.
Aber du gehst deinen Weg. 

Wenn Selbstzweifel aufkommen und dir in die Suppe spucken wollen, nimm sie an, aber lass dich niemals von ihnen aufhalten. Folge deiner Idee, folge deinem Traum und lass die Selbstzweifel da, wo sie sind. Vertraue darauf, dass dein Weg nicht fehlgehen kann.

Was auch immer dir die Selbstzweifel sagen, das bist du nicht. Das sind Stimmen aus der Vergangenheit. Verurteile dich nicht dafür, dass du sie hast. Es ist in Ordnung, dass sie da sind. 

Geh einfach weiter.

Du bist du.

Und du bist gut genug für alles!

Erschaffe dir das Leben, das du willst!

Du bist geboren, um erfolgreich zu sein! Vergiss das niemals!

Happy creating sagt
Andrea vom Atelier am Rain

(Foto: Erika Pfister)