„Ich bin nicht kreativ!“
Wie oft habe ich diesen Satz gehört.
Aber weißt du was?
Von der steten Wiederholung wird er nicht wahrer. Er ist und bleibt falsch.
Warst du schon mal einkaufen und dir ist dabei so etwas passiert wie das, was ich dir gleich schildere?
Da bist du mit deiner Einkaufsliste im Supermarkt unterwegs und füllst brav jedes einzelne Stück davon in deinen Einkaufswagen. Bis du aus dem Augenwinkel auf einmal etwas siehst, das dich wie magisch anzieht. Sagen wir: einen schönen saftig grünen Broccoli. (Okay, Broccoli ist jetzt vielleicht nicht dein Geschmack, aber nimm ihn trotzdem mal so hin.)
Du nimmt ihn auf und legt ihn in deinen Einkaufswagen. In deinem Kopf tanzen die Synapsen Tango und flüstern dir ein, was du noch alles brauchst: Kokosmilch. Champignons. Ingwer, Möhren. Geflügelfleisch. Sojasoße. Reisnudeln. Bambussprossen. Mischpilze.
Alles landet in deinem Einkaufswagen und du fühlst dich auf einmal sonderbar beseelt. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht und aufrechtem Rücken schreitest du zur Kasse. Du schiebst nicht einfach den Wagen dorthin, du schreitest. Du fühlst dich, als wärst du drei Zentimeter gewachsen. Und das leckere Essen kannst du schon auf der Zunge schmecken.
An der Kasse hast du die Packung Mischpilze in der Hand und denkst: ach nee, die lieber doch nicht. Du legst sie beiseite und fährst mit den Zutaten für leckere gebratene Nudeln mit Geflügelfleisch nach Hause. Was wird das für ein Fest. Du hast sie so lang nicht gegessen.
Was war das jetzt?
Ein normaler Einkauf?
Ja, schon. Das war aber auch Kreativität. Und zwar in ihrer ursprünglichen Natur.
Ich bin nicht kreativ!
Sagst du das jetzt immer noch?
Es gibt dich und deine Wahrnehmung.
Dann kommt der Broccoli daher: die Inspiration.
Dein Geist, dein Spirit (daher InSPIRation), hat etwas aufgeschnappt.
In diesem Moment springt dein kreatives Hirn an – das ist dir nämlich angeboren – und lenkt deine Schritte zu all den Sachen, die du noch brauchst, um das zu realisieren, was dir vorschwebt.
Die Zutaten einzukaufen und das Gericht zu kochen, das ist dein kreativer Ausdruck, der dieser Inspiration entsprang.
Dabei war noch jede Menge Intuition im Spiel, denn du bist dem Funken der Inspiration gefolgt, weil deine Intuition dir gesagt hat, das ist jetzt das Richtige für dich.
Und ich wette, die Gerichte, die du ausgehend von solchen spontanen Eingebungen im Supermarkt gekocht hast, waren jedes Mal besonders lecker. Stimmt’s?
Ich bin nicht kreativ!
… kannst du mir jetzt nicht mehr erzählen!
Das Wunder an der Sache ist nämlich das:
Wenn du dasitzt und darauf wartest, dass dir etwas einfällt, das du malen/basteln/stricken/nähen/kochen/spielen könntest, passiert nichts. Meistens nicht. Oder du überlegst dir was und dann macht’s dir keinen Spaß.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Du machst das, was dir Spaß macht, und in diesem Tun kommen die Ideen.
Je öfter du tust, was dir Spaß macht, umso mehr Ideen hast du.
Meine ganz große Bitte an dich: Nimm diese Ideen ernst. Sie sind dein höchstpersönlicher Ausdruck, dein Beitrag für die Welt. Folge den Ideen und nimm dir Zeit, sie auszuführen. Ich verspreche dir: dein Leben wird reicher, du wirst dich zufriedener fühlen, mehr mit dir und allem verbunden, stärker, mutiger, selbstsicherer.
Denn du bist kreativ.
Und wie!
Probier’s aus. Mach einfach.
Vielleicht wird’s ja gut!