Malen mit Kohle ist so wundervoll für die kreative Seele!

Und Experimentieren ist es auch! Deshalb habe ich mir aus dem Buch „Drawing with charcoal“ von Kate Boucher (Amaon-Affiliate-Link) ein paar Tipps herausgesucht für Grundierungen fürs Malen mit Kohle.

Wer schon einmal mit Kohle gemalt hat und sich dem herrlichen Gefühl hingegeben hat, das es mit sich bringt, die Kohle auf dem Papier zu verwischen und zu verschmieren, der weiß, wie herausfordernd es sein kann, ein richtig sattes tiefes Schwarz auf dem Papier zu erzeugen. Je mehr Grip das Papier hat, umso besser haftet das Material. Mit Sicherheit kann man Kohle auch gut auf Pastelmat®-Papier benutzen, aber das ist mir persönlich viel zu rau, vor allem, wenn es darum geht, mit den Fingern zu malen.

Grundierungen fürs Malen mit Kohle können dich darin unterstützen, ein richtig tiefes Schwarz zu erhalten – oder es eben auch verhindern, wie mein Experiment mich heute gelehrt hat. Auf dem Beitragsbild kannst du die Ergebnisse sehen.

Bild 1: Verdünnte weiße Aquarellfarbe (Titanium White von Daniel Smith)

Diese Grundierung fürs Malen mit Kohle erzielt keinen erkennbaren Effekt. Eventuell habe ich die Farbe zu sehr verdünnt.

Bild 2: Unverdünnte Sojamilch (natürlich ohne Zucker)

Hier erkenne ich einen deutlichen Effekt. Selbst beim Verwischen der Kohle mit einem Tuch bleibt schön viel Schwarz auf dem Papier. Yay!

Mit Sojamilch präpariertes Aquarellpapier

Im Bild ist eine scharfe Trennlinie zwischen glatterem Dunkelgrau und rauerem von Mitte links bis fast rechts oben zu sehen. Dort hatte ich die Sojamilch aufgebracht.

Bild 3: Stärkekleber (alt und trocken, mit dem Spachtel aufgetragen).

Nicht aus dem Buch, an anderer Stelle fand ich den Tipp, Speisestärke zu verwenden als Grundierung fürs Malen mit Kohle. Mein Stärkekleber allerdings scheint die Farbaufnahme im Gegenteil zu verhindern. Dafür macht er schöne Hell-Effekte. Eventuell brauche ich frischen Kleber und muss ihn nur verdünnter auftragen.

Mit trockenem Stärkekleber präpariertes Papier

Der Effekt des Stärkeklebers ist deutlich zu sehen. Die „Wolken“ sind nicht ausradiert, sondern die Flecken haben kaum Kohle angenommen. So auch der hellere Streifen unten links, der sich nach rechts hin teilt. Das dunklere Dreieck am rechten unteren Bildrand enthält Kohle auf unbestrichenem Papier.

Bild 4: Weiße Gouache stark verdünnt.

Auch hier gibt es eher einen Resist-Effekt als dass das Schwarz verstärkt würde.

 

Unter den nach rechts aufwärts strebenden „Wolkenschlieren“ befindet sich die weiße Gouache.

Fazit: Sojamilch!

Bei den Grundierungen fürs Malen mit Kohle fällt die Wahl wohl eindeutig auf Sojamilch. Wer hätte das gedacht? So eine einfache und erschwingliche Sache und noch dazu sehr effektiv, selbst auf dem etwas strukturierten Papier, das ich benutzt habe (Canson Montval 300 g/qm fine grain).

Wie das wohl wirkt auf Hot Pressed-Aquarellpapier?

Ich bin gespannt und werde weiter experimentieren!

Alles Liebe!
Andrea