Erinnerst du dich gern daran, wie Weihnachten für dich als Kind war, und bedauerst, dass es heute nicht mehr so schön und feierlich und herzerwärmend lichtvoll ist?
Oder war dein Weihnachten nie wirklich prickelnd, weder damals noch heute, und also gibst du nichts mehr darauf?
Welcher Art deine Erfahrungen auch immer sein mögen, wenn da in dir diese Sehnsucht ist nach einem Fest voller Licht und Liebe, wie es in deiner Vorstellung lebt, dann hab ich gute Nachrichten für dich: es ist nie zu spät dafür! Lass das Weihnachten und die Adventszeit einfach für dich selbst erstehen und hole beides aus deiner Vorstellung in die Realität.
Das ist wirklich ganz einfach. Tu es!
Als ich noch ein Kind war, mussten wir an Heiligabend immer in der Küche warten, bis das Christkind dagewesen war. Es war die Aufgabe meines Vaters, ihm dabei zu helfen, im Wohnzimmer alles für die Bescherung herzurichten. Schon auf dem Weg in die Küche sah ich den warmen Lichtschein durch die Glastür zum Wohnzimmer und sofort nahm „das Christkind“ in meinem Herzen Gestalt an. Es war ein Mädchen, was auch sonst, etwa meine Größe, und es hatte lange blonde Haare, sanft gewellt, die ihm über den Rücken und das bodenlange weiße Kleid flossen. Es trug ein goldenes Band um die Brust, vorn zur Schleife gebunden, und die Füße waren nackt. Sein Haar zierte ein ebenfalls goldener Reif und ein Stern seine Stirn.
Natürlich bekam ich das Christkind nie zu Gesicht. Wenn wir endlich ins Wohnzimmer durften, wo der Christbaum im Kerzenschein funkelte, war es längst weg. Es habe noch andere Kinder zu beschenken, lautete die Antwort meines Vaters. Ich verstand das, fand aber auch immer, es hätte ruhig diese eine Minute warten können, damit ich es drücken und denke sagen könnte. Wenigstens einmal!
Nun, das Christkind zu drücken, wird wohl immer eine schöne Vorstellung bleiben. Das ist auch okay so. Warm ums Herz wird mir allein bei dem Gedanken.
Mir fallen noch jede Menge andere Sachen ein, um mir den Advent und das Weihnachten aus meiner Vorstellung ins heutige Leben zu holen.
Meine glückliche Weihnachtszeit
Ich kann den Wohnzimmertisch festlich herrichten, mal wieder die weihnachtliche Patchworkdecke herausholen und mir Freundinnen zum Adventstee einladen, Plätzchen backen oder einen Gewürzkuchen, Kerzen anzünden und es mir mit ihnen beim gemütlichen Plausch gutgehen lassen.
Plätzchen backen oder sich welche kaufen und mit Lust genießen ist sowieso eine gute Idee.
Ich kann Lichterketten aufhängen – und sie auch wirklich einschalten. Mit ein bisschen Tannengrün drumherum wirkt den gleich ganz weihnachtlich.
Ich kann ein Instrument aus meiner Kindheit hervorholen, das ich lang nicht gespielt habe, und die Weihnachtslieder spielen und siegen, die ich schon immer so geliebt habe.
Ich kann es mir auf dem Sofa mit einer Decke und der Katze gemütlich machen und einen richtig schön schmalzigen amerikanischen Weihnachtsfilm anschauen.
Ich kann Michael Bublé auflegen, wenn ich selbst nicht singen mag, und dabei Glögg trinken.
Ich kann mir eine weihnachtliche Geschichte verlesen lassen oder das Weihnachtsoratorium hören und dabei Socken stricken oder einen Schal häkeln.
Ich kam ein Weihnachtskonzert besuchen.
Ich kann abends spazieren gehen, warm eingehuschelt in Schal und Mütze, und mich an den Lichtern in den Fenstern der Menschen meiner Stadt ergötzen und dabei vielleicht eine Schneeflocke mir der Zunge fangen.
Ich kann mich mit der Ukulele auf den Weihnachtsmarkt setzen und „I‘m dreaming of a white Christmas“ singen.
Jetzt bist du dran!
Was auch immer Weihnachten und den Advent in deiner Vorstellung ausmacht: Tu es einfach! Tu es für dich.
Oder wenn du Kinder hast, tu es mit ihnen zusammen und zeig ihnen, was du liebst.
Lass einfach mal eine Netflix-Folge aus oder eine Überstunde und tu das für dich!
Deine Seele wird er dir danken – und das Christkind dich aus deine Vergangenheit heraus fest drücken. Davon bin ich überzeugt.
Ich jedenfalls habe vor, all diese Dinge zu tun! (Das mit der Ukulele auf dem Weihnachtsmarkt überlege ich mir noch.)
Denn es ist nie zu spät für eine glückliche Weihnachtszeit!
Deine Andrea
(Foto von Greg Rosenke auf Unsplash )
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