Gab es da nicht mal einen Film, der so hieß, „Nur 72 Stunden“? Oder so ähnlich?
(Tatsächlich. Die Wikipedia führt einen von 1968 unter dem Titel „Nur noch 72 Stunden“.)
Was das mit unserer Challenge zu tun hat und vor allem mit unserer gestrigen Niksen-Pause, will ich dir gern verraten.
Wie ging es dir mit dem Nichtstun?
Manche berichteten in der Malfreunde-Gruppe, der Impuls habe sie sehr überrascht und es sei ihnen schwergefallen, tatsächlich einmal nichts zu malen, jedenfalls nicht für die Challenge. Wieder andere haben sich davon nicht beeindrucken lassen und haben gemalt. Tststs! (Ironie aus: das ist natürlich vollkommen in Ordnung!)
Ich muss gestehen, mir fiel es zuerst auch schwer und ich dachte: Mensch! Was für einen Murks hast du dir da ausgedacht? (Guten Morgen, Alfred! – so nenne ich meinen inneren Kritiker manchmal.) Das geht doch nie gut!
Aber dann habe ich mich tatsächlich bei laufender Musik eingelassen auf das, was ich da sah, und sah auf einmal mehr als ich vorher darin gesehen habe, vor allem, als ich manche Segmente als eines betrachtete.
Ähnliches berichteten manche Teilnehmer. Auch sie fanden Überraschendes beim Durchsehen der bisherigen kleinen Werke und Übungen. Da offenbarten sich auf einmal Botschaften, die wir so nicht gesehen hatten, in meinem Fall die Sache mit dem ausgebrachten Samen, dem Beregnen und anschließenden Wachsen und Blühen und der Freude darüber. (Schau dir gern das Video von gestern an und erlebe die Überraschung zusammen mit mir.)
Das Ausruhen hat also durchaus seinen Sinn.
Wenn aber das Setzenlassen, das nochmalige Anschauen, das Reflektieren über das bereits Erschaffene neue Ideen zutage fördert, dann ist die Pause vorbei!
Hat dich während des „Niksens“ eine neue Idee angesprungen? Fesselt dich deshalb gerade der Gedanken an ein größeres Bild mit einer bestimmten Message, die du aus deinem Challenge-Projekt herauslösen und separat ausarbeiten möchtest?
Dann nichts wie los! Tu es in den nächsten 72 Stunden. Eine Regel für Erfolg besagt, dass diejenigen Projekte, die du binnen 72 Stunden nach Entstehen des Zündfunken anfängst, mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% auch verwirklichst. Danach werden nur noch 1% der Projekte auch tatsächlich angefangen.
Ideen sind flüchtig, weißt du? Sie warten nicht ewig auf dich. Deshalb: wenn sie dich so richtig gepackt hat und du sogar nachts davon träumst, wenn deine Gedanken fortwährend dorthin zurückkehren, setze diese Idee um.
Warte nicht, bis sie dich wieder verlassen hat. Belass es nicht bei der Absichtserklärung, sondern fang an.
Falls du eine Idee brauchst, mit der du heute anfangen könntest, schreib die Zahl „72“ in die Mitte der oberen Hälfte deines Segments.
Dieser Schreibimpuls ist nicht nur für heute eine schöne Übung, mach sie immer mal wieder zwischendrin, um deinen Ideenspeicher zu leeren. Was aufgeschrieben ist, brauchst du nicht im Kopf zu behalten.
Mach einen Schreibsprint (5 Minuten bei tickendem Küchenwecker) und liste alles auf, was du an kreativen Projekten in deinem Leben noch machen möchtest. Lass dich einfach von den Assoziationen, die aufgrund des Impulses aufkommen, davontragen und „spinne herum“. Die Ideen können gar nicht aberwitzig genug sein. Lass deiner Fantasie in diesem Schreibsprint Freilauf und sei gespannt, was du noch so alles auf der Pfanne hast!