Tag 5: Sterne

Bewerte nicht, was du tust!

Ich weiß selbst, wie schwer es ist, mit unserem auf Kritik und Ergebnis getrimmten Auge und mit all unseren Ansprüchen an uns selbst unsere eigenen Erzeugnisse so da sein zu lassen, wie sie da sind, ohne in Bewertungsorgien zu verfallen wie: 

„Ach du lieber Himmel, was hab ich denn da fabriziert? Die Leute werden mich für komplett durch­geknallt halten, wenn sie das sehen.“

oder

„Da stimmt dies nicht, hier stimmt das nicht… und über­haupt: diese Farben!“ 

Tu das bitte nicht. Tu dir selbst und all jenen, die das Bild sehen werden, den Gefallen, es NICHT zu bewerten. Das ist schlicht nicht dein Job. Du malst. Sonst nichts.

Das, was da auf dem Papier ge­landet ist, was in den 5 Minuten Schöpfungsprozess bei ausgeschaltetem Verstand entstehen durfte, hat einen Grund. Du hast aus dir heraus erschaffen, was da auf dein Papier wollte. Es ist ein Geschenk des Universums, der alles belebenden höheren Intelligenz in uns und um uns herum, die manche Gott nennen.

Steht es nicht in der Bibel: Gott ist unfehlbar?

Ich selbst mag den Ausdruck: „Das Universum irrt sich niemals“ lieber.

Und weil das so ist, nehme ich an, was aus mir heraus fließt, und ich lade dich ein, das eben­falls zu tun. Du bist ein Kanal für das, was deine Seele in die Welt bringen will.

Dazu gibt es andere Seelen, die genau deine Bilder, Texte, Werke sehen müssen, um ihre eigenen Aufgaben in dieser Welt zu erfüllen. Genau genommen ist es also deine Pflicht, urteilsfrei das der Welt – oder wenigstens den Malfreunden – zu zeigen, was du erschaffen hast. 

Das ist deine Stimme, dein inneres Bild, dein Beitrag, diese Art, wie du die Welt wahrnimmst und wiedergibst, auch wenn du selbst gerade die Botschaft des Bildes nicht verstehst. Jemand anderes wird sich aber angesprochen fühlen und kann damit seine eigene Welt bereichern.

Als Startpunkt für heute kannst du, wenn du magst, in die obere linke Ecke deines Abschnitts oder Bildes einen Stern zeichnen.

Schreibimpuls: Werde dir deiner Bewertungen klar

Dinge, Ereignisse, Reize zu beurteilen und in Bruchteilen von Sekunden bestimmten Kategorien zuzuordnen (schlecht, gut, böse, gefährlich, köstlich, nützlich etc.), ist eine der herausragenden Eigenschaften unseres Gehirns. Sie hat das Über­leben der Spezies Homo sapiens sapiens gesichert, als es noch Säbelzahntiger gab und wir in Höhlen hausten.

Bewertungssystem, wie wir sie bei Einkaufs- und Informationsportalen vorfinden und wo wir ohne Zögern Sterne vergeben, be­dienen diese uns angeborene Fähigkeit.

Allerdings gibt es im Leben mehr als nur 1 – 5 Sterne. Es gibt jede Menge dazwischen – erstens – und zweitens ein fantastisches, ent­spanntes, friedliches und glück­liches Leben jenseits dieser Bewer­tungen. 

Vor allem in Hinblick auf die Anzahl der Sterne, mit denen wir uns selbst oft bewerten.

  • Dem Mann hat das Essen nicht geschmeckt? Ein Stern. Immer­hin hast du gekocht.
  • Du hast Sport gemacht. 5 Sterne. 
  • 5 Sterne dafür, dass du dich ausgeruht hast für eine halbe Stunde, aber 2 Sterne Abzug, weil du dabei Facebook gecheckt hast.

Schreib heute einmal 5 Minuten darüber, in welchen Situationen du dich selbst bewertest. Wie viele Sterne gibst du dir wofür? Und kannst du dir vorstellen, das irgendwann zu lassen und einfach nur zu SEIN, ohne Beurteilung, ohne Rechtfertigungen? 

Dazu möchte ich dich heute ganz herzlich einladen. Es braucht Achtsamkeit und eine ganze Menge Übung. Doch die lohnt sich!