Wie geht es dir mit der Challenge?
Gehst du täglich an deinen Malplatz bzw. holst deine Malkiste hervor und setzt dich an dein Leporello/gewähltes Projekt? Oder fällt es dir schwer, deine Kreativzeit anderen Verplfichtungen gegenüber die Priorität einzuräumen?
Ob du eine Familie hast oder berufstätig bist, in Rente oder in welcher privaten Situation auch immer: der Tag ist in der Regel ziemlich durchstrukturiert – manchmal freiwillig mit dem, was uns liegt und uns gefällt, oftmals aber auch durch allerhand Verpflichtungen, sodass es vorkommen kann, dass unsere Selbstbestimmung und Freiheit gewisse Grenzen erfahren.
Welche Ansprüche da auch immer an uns gestellt werden, du hast jedes Recht dazu, Zeit für dich zu beanspruchen. Wie könnte es auch anders sein? Es ist dein Leben. Deine Zeit.
Wenn du angestellt bist, begibst du eine bestimmte Zeit des Tages in die Dienste deines Arbeitgebers.
In deiner Familie sind – im Idealfall – die Aufgaben gleich unter allen aufgeteilt.
Stopp.
Was habe ich denn schon für eine Ahnung, wie es in anderen Familien zugeht oder wie es in Familien zugehen sollte? Ich kenne doch nur meine eigene und die ist – gelinde gesagt – nicht gerade hochfunktional. Im Gegenteil. Alles, was ich kenne, sind dysfunktionale Familien.
Wie dem auch sei.
Ich merke gerade, dass ich gerade wieder einmal von mir auf andere schließe. Bei dir sieht es womöglich ganz anders aus und du bist es gewöhnt, frei über deine Zeit zu bestimmen und dir jeden Raum und jede Zeit für dich zu nehmen, die du haben möchtest. Ohne Kompromisse, voller Selbstfürsorge. Weil du weißt, dass es dein Leben ist, deine Zeit, und niemand hat ein Recht, darüber zu verfügen.
Bei mir sah das bis vor kurzem noch ganz anders aus. Bis vor nicht allzulanger Zeit (sprich: im letzten Jahr) hatte ich die Situation, dass ein Mitglied meiner Familie völlig ungefragt über meine Zeit verfügte – und ich das aus dem Wunsch heraus, gefallen zu wollen, auch zugelassen habe. Das hat bei mir zu großem Frust, Wut und körperlichen Schmerzen geführt.
Als der Schmerz aus mir heraus brach, war klar: das durfte so nicht bleiben. Von dem Tag an habe ich mehr und mehr darauf bestanden – aus reinem Selbsterhaltungstrieb -, dass meine Zeit meine Zeit ist. Ich selbst hätte mir solche Übergriffigkeit niemals erlaubt, aber ich erlaubte sie anderen. Das wollte ich nicht mehr.
Wie geht es dir damit?
Gelingt es dir, dir deine Zeit zu nehmen?
Falls du da auch so einen Zeiträuber hast wie ich, schau mal, ob du nicht doch einen Weg findest, deine Grenzen zu klären. Die 5 Minuten für deine Kreativität wären eine gute Gelegenheit, ein erster Anfang. Schließlich geht es nur um 5 Minuten, nicht um ganze Tage, Wochenenden oder Wochen. Das könnte das Setzen der Grenzen etwas erleichtern.
So wie alle anderen auch darfst du dir ganz selbstverständlich die Zeit nehmen, die du für dich brauchst. Bei aller Liebe und bei allem Nützlichseinwollen: Es ist dein Leben. Deine Zeit. Erlaub dir das!
Apropos Grenzen: Falls du einen Anker für den Start heute brauchst, kritzle einen Jägerzaun auf den oberen Rand des unteren Drittels deines Segments oder Bildes.
Womit geht es dir so richtig gut? In welchen Situationen fühlst du dich wohl wie sonst nie? Was tust du so gern, dass du am liebsten den ganzen Tag damit verbringen würdest?
Benutze den heutigen Schreibsprint dafür, um dich einmal voll und ganz in dieses Tun (oder Lassen) hineinfallen zu lassen, und beschreibe voller Pathos und Schwelgen, wie dein Tag aussähe, wenn du nur noch das machen bräuchtest. Du kennst das: Küchenwecker auf 5 Minuten, losschreiben und nicht wieder aufhören, bis der Wecker klingelt.